Wesentliche Fakten zum Reisen in Alaskas 'Bear Country'

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Alaska ist Bärengebiet, 'Bear Country', und einer der wenigen Orte, wo alle drei Bärenarten Nordamerikas zu finden sind. Vielleicht bekommen Sie einen Bären zu Gesicht. Aber selbst wenn nicht, Sie sind nie weit von einem entfernt.

Braunbären, auch Grizzlybären genannt, gibt es fast überall in Alaska. Schwarzbären kommen in den meisten Waldgebieten vor. Eisbären halten sich auf dem Meereis und in der Tundra der äußersten nördlichen und westlichen Gebiete Alaskas auf.

Bären sind neugierig, klug und eher darauf bedacht Menschen zu meiden oder zu ignorieren, doch sie können gefährlich werden. In Alaska leben viele Bären und viele Menschen genießen hier die freie Natur, aber erstaunlicherweise sehen nur einige Leute Bären und nur wenige von ihnen sind jemals von einem Bären bedroht worden.

Bären respektieren und wissen, wie man sich angemessen verhält, kann Konflikte vermeiden helfen - und Ihnen helfen entsprechend zu reagieren, wenn Sie auf einen Bären treffen.

Probleme vermeiden

Man sollte am besten verstehen, was Bären wollen und Bären meiden, wann immer möglich. Das können Sie erreichen, indem Sie Campingplatz und Haus sauber halten und die nachfolgenden Hinweise beachten, wenn Sie sich im Bärengebiet aufhalten.

Nähern Sie sich Bären niemals - halten Sie Abstand

• Jeder Bär beansprucht seinen 'persönliche Freiraum', innerhalb dessen er sich bedroht fühlt. Wenn man diesen Abstand nicht einhält, kann der Bär aggressiv werden.
• Zu weiblichen Bären sollte man zusätzlichen Abstand halten. Weibliche Bären verteidigen ihre Jungen aufs äußerste und können aggressiv werden, wenn sie ihre Jungen in Gefahr vermuten.
• Verwenden Sie beim Fotografieren von Bären den Zoom; ein nahes Herangehen könnte gefährlich werden.
• Bären, ebenso wie Menschen, benutzen Wanderwege und Straßen. Man sollte nicht in der Nähe eines Wanderwegs kampieren, den Bären möglicherweise benutzen.
• Vermeiden Sie Plätze, wo man Kadaver von Fischen oder anderen Tieren sieht oder riecht oder man eine Ansammlung von Aasfressern bemerkt. Die Mahlzeit eines Bären könnte hier irgendwo sein. Wenn ein Bär in der Nähe ist, wird er seine Beute aggressiv verteidigen.

Überraschen Sie Bären nicht

• Machen Sie Lärm, singen oder reden Sie laut. Lassen Sie Bären immer wissen, dass Sie in der Nähe sind.
• Vermeiden Sie, wenn möglich, dichtes Unterholz. Sollte Gelände oder Vegetation die Sicht behindern, machen Sie besonders viel Lärm.
• Wandern Sie in einer Gruppe; Bären können Gruppen leichter ausmachen.
• Wenn möglich, gehen Sie mit dem Wind im Rücken. Bären können fast so gut sehen wie Menschen, aber sie verlassen sich mehr auf ihre Nase als auf ihre Augen oder Ohren.

Füttern Sie Bären nicht

• Bären haben nur ein paar Monate Zeit, um Fettreserven für die lange Winterzeit in ihren Höhlen anzulegen und sind deshalb ständig auf Nahrungssuche. Lassen Sie nicht zu, dass Bären Nahrungsmittel oder Abfälle von Menschen als leichte Beute ansehen. Es wäre töricht und illegal Bären zu füttern, entweder absichtlich oder indem man Essen oder Abfall nicht sicher vor Bären verstaut.
• Halten Sie Ihr Camp sauber. Waschen Sie Ihr Geschirr ab. Vermeiden Sie geruchsstarkes oder fettes Essen, wie Speck oder geräucherten Fisch. Halten Sie Ihre Kleidung von Essensgerüchen frei.
• Kochen Sie nicht in der Nähe Ihres Zeltes. Lagern Sie Essensvorräte abseits Ihres Campingplatzes. Hängen Sie Nahrungsmittel so hoch, dass Bären nicht heranreichen können. Wenn es keine Bäume gibt, verschließen Sie Ihr Essen in luftdichten oder speziell entwickelten Behältern, die Bären standhalten.
• Verbrennen Sie Essensabfälle vollständig in heißem Feuer. Lassen Sie nichts zurück. Essen und Abfälle ziehen Bären gleichermaßen an, gehen Sie deshalb gleichermaßen sorgfältig damit um.
• Denken Sie daran, dass auch Haustiere und deren Futter Bären anziehen können.
• Stark riechende Substanzen, wie Zahnpasta, Körperpflegemittel und sogar Benzin, sollten abseits des Campingplatzes und außerhalb der Reichweite von Bären verstaut werden.

Angeln Sie nicht für Bären

• Wenn ein Bär herausfindet, dass er Fisch erbeuten kann, indem er sich Anglern nähert, wird er wiederkommen.
• Wenn ein Bär sich Ihnen beim Angeln nähert, unterbrechen Sie das Angeln.
• Wenn ein Bär sich Ihnen nähert, während eine Fisch an der Leine zappelt, lockern Sie die Leine, damit der Fisch nicht herumspritzt - oder schneiden Sie die Leine notfalls durch.

Verhalten bei nahen Begegnungen

Wenn Sie einen Bären sehen, gehen Sie ihm aus dem Weg und tun sie alles, damit er Ihnen aus dem Weg gehen kann. Wenn Sie auf einen Bären treffen, bleiben Sie ruhig und versuchen aufmerksam zu verfolgen, wie der Bär sich verhält. Die Chancen stehen gut, dass Sie nicht in Gefahr sind. Den meisten Bären ist nur daran gelegen, ihre Nahrung oder ihre Jungen zu verteidigen oder ihren persönlichen Raum zu behaupten. Wenn sie sich nicht bedroht fühlen, werden sie weiterziehen. Bitte beachten Sie folgendes:

Wenn Sie einen Bären sehen

• Wenn es den Anschein hat, dass der Bär Sie nicht bemerkt hat, entfernen Sie sich, ohne ihn auf sich aufmerksam zu machen. Behalten Sie den Bären dabei im Blick.
• Wenn der Bär Sie tatsächlich bemerkt, schauen Sie den Bären an, bleiben Sie stehen und sprechen ihn mit ruhiger Stimme an. Lassen Sie den Bären wissen, dass Sie ein Mensch sind. Sprechen Sie mit normaler Stimme. Helfen Sie dem Bären Sie zu erkennen. Versuchen Sie größer auszusehen, indem Sie in einer Gruppe eng beieinander stehen oder bewegen Sie Ihre Arme langsam über Ihrem Kopf. Versuchen Sie sich langsam zurückzuziehen, aber bleiben Sie stehen, sollte der Bär Ihnen folgen. Wenn Sie Abwehrmittel dabei haben, halten Sie diese griffbereit.
• Wenn der Bär sich nicht sicher ist, wer Sie sind, kommt er möglicherweise näher oder richtet sich auf seinen Hinterbeinen auf, um so besser sehen oder riechen zu können. Ein aufgerichteter Bär ist normalerweise nur neugierig und keine Bedrohung.
• Wenn Sie das alles befolgen und der Bär Sie weiterhin anvisiert oder sich Ihnen nähert, sollten Sie sich bestimmter verhalten: Erheben Sie Ihre Stimme, schlagen Sie auf Töpfe, verwenden Sie Lärmmacher, werfen Sie Steine oder Stöcke. Setzen Sie Abwehrmittel ein, wenn sie welche dabei haben. Verscheuchen Sie den Bären lieber, bevor er Ihnen folgt. Wenn Sie in Begleitung anderer sind, stellen Sie sich zusammen, um größer zu erscheinen und halten Sie Ihre Stellung.

Überraschende Begegnungen

Wenn Sie aus nächster Nähe überraschend auf einen Bären treffen, könnte er sich bedroht fühlen und abwehrend reagieren, besonders wenn er Junge oder Beute hat. Bleiben Sie stehen. Wenn der Bär sich entfernt, entfernen auch Sie sich langsam und behalten den Bären im Auge. Vergrößern Sie Ihren Abstand.

Laufen Sie niemals weg

Sie können einem Bären nicht davonlaufen. Bären können viel schneller laufen als ein Sprinter und setzen, wie Hunde, fliehenden Tieren nach. Ein angreifender Bär kann sich bis auf wenige Meter nähern, bevor er letztlich wegläuft. Es ist sehr wichtig, dass man stehen bleibt.

Im seltenen Fall eines Angriffs

Wenn ein Bär angreift, gibt es zwei Möglichkeiten: Sich totstellen oder sich verteidigen. Es kommt darauf an, ob der Bär sich verteidigen will oder Nahrung sucht.

• Die meisten Angriffe durch Bären sind defensiver Natur. Stellen Sie sich in solchen Fällen tot: Legen Sie sich auf den Boden und bleiben still liegen, wenn ein Braunbär, den Sie überrascht haben oder ein weiblicher Bär, der seine Jungen verteidigt, auf Sie zukommt. Liegen Sie flach auf dem Bauch, spreizen die Beine, um mehr Stabilität zu haben und schützen mit den Händen Ihren Nacken. Ein defensiv agierender Bär bricht seine Attacke normalerweise ab, wenn er sich durch Sie nicht bedroht fühlt. Bleiben Sie solange wie möglich regungslos. Wenn Sie sich bewegen und der Bär sieht oder hört das, könnte er zurück kehren und seine Attacke wiederholen. Im Falle einer anhaltenden Attacke setzen Sie sich zur Wehr.
• Setzen Sie sich in anderen Situationen zur Wehr: In seltenen Fällen sehen einzelne Schwarzbären oder Braunbären eine Person als potentielle Nahrungsquelle an. Verteidigen Sie sich gegen jeden Bären, der Sie unbewegt anstarrt, Sie attackiert oder in ein Zelt oder Gebäude eindringt. In fast allen Fällen ist die beste Verteidigung gegen einen angreifenden Bären der Gegenangriff. Konzentrieren Sie sich dabei auf das Gesicht oder Maul des Bären mit allem, was Ihnen zur Verfügung steht.

Schutzvorkehrungen

Abwehrmittel gegen Bären, inklusive Waffen und Bärenspray, können hilfreich sein, sollten aber bei Begegnungen mit Bären niemals als Alternative zu gesundem Menschenverstand eingesetzt werden.

Produkte, die als Bärenspray bekannt sind, enthalten Capsicum (Roter Pfeffer Extrakt) und sind wirksame Abwehrmittel gegen Bären aus nächster Nähe. Bärensprays sind so gemacht, dass sie einen feinen Nebel auf 4,5 bis 9 Meter verströmen. Falls es gegen den Wind oder in einem Fahrzeug versprüht wird, kann das nachteilig für den Benutzer werden. Treffen Sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen. Wenn Sie Bärenspray mit sich führen, tragen Sie es griffbereit und wissen wie man es benutzt.

Wenn Sie unerfahren im Umgang mit Feuerwaffen sind, kann es schwierig werden, sie in Notfällen erfolgreich einzusetzen. Außerdem kann ein verwundeter Bär zu einer größeren Bedrohung für den Menschen werden. Ein .300 Magnum Gewehr oder eine 12-Kaliber Flinte mit speziellen Kugeln (rifled slugs) sind geeignete Waffen, wenn Sie einen Bären erschießen müssen. Schwere Handfeuerwaffen, wie die .44 Magnum können in Notsituationen ungeeignet sein, vor allem in untrainierten Händen.

Zusammenfassung

• Machen Sie Lärm, um Bären nicht zu überraschen. Seien Sie wachsam und achten auf Anzeichen für Bären.
• Nie auf einen Bären zugehen oder ihm zu nahe kommen; respektieren Sie seinen 'persönlichen Freiraum'
• Bewahren Sie Essen, Müll und andere Lockstoffe außerhalb der Reichweite von Bären auf.
• Bleiben Sie bei einer Bärenbegegnung ruhig, reden Sie und schwenken Ihre Arme. Laufen Sie nicht weg!

In den meisten Fällen stellen Bären keine Bedrohung dar, aber sie verdienen Ihren Respekt und Ihre Achtsamkeit. Wenn Sie in Bärengebiet unterwegs sind, bleiben Sie wachsam und genießen die Möglichkeit diese großartigen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.